Im alltäglichen Training werden viele japanische Wendungen und Begriffe benutzt. Diese Seite will kein vollständiges Kompendium mit erschöpfenden Definitionen sein, sondern soll neuen Kendoka eine Hilfe zum Verständnis der Vielfalt von Kommandos und Bezeichnungen bieten. Als weiterführende Lektüre ist das Lehrbuch des japanischen Schwertkampfes von Kotaro Oshima und Kozo Ando (Verlag Weinmann, ISBN 3-87892-037-7) empfehlenswert. Auch der auf unserer Website abrufbare Reiho-Leitfaden (siehe Downloads) enthält weitere Details zu vielen unten nur kurz erklärten Begriffen.
Inhalt
Ausrüstung
Das “Handwerkszeug” im Überblick:
- Bogu, Kendogu
- Rüstung aus Leder und Baumwolle, bestehend aus ”Men” (Fechtmaske), ”Do” (Brustpanzer), ”Kote” (Schutzhandschuhen) und ”Tare” (Hüftschutz)
- Bokuto, Bokken
- Holzschwert in Form eines Katana
- Hakama
- traditionelle Reithose
- Keiko-gi
- Übungsjacke
- Shinai
- Bambusschwert für Partnerübungen und Wettkampf
- Tenugui
- Schweißtuch unter dem Men
Kommandos
Wichtige Kommandos, die in jeder Kendo-Stunde gebraucht werden:
- Rei
- Kommando zum Verbeugen: “otaga ni rei!“=gegenseitige Verbeugung, “sensei ni rei!“=Verbeugung vor dem Lehrer, “shomen ni rei!“=Verbeugung vor dem Shomen, der Stirnseite des Dojo.
- Chakuza
- Hinsetzen im Seiza (kniende Sitzhaltung)
- Men tsuke
- Men (Fechtmaske) anlegen. Gegenteil: “Men o tore!“=Men ablegen
- Seiza
- Kurze Anfangs-Meditation, wird beendet mit “Seiza yame!“
- Sonkyo
- Hockstellung mit gezogener Waffe
- Osame to
- Das Schwert in die Scheide stecken (bzw. die Übungswaffe an die Hüfte führen), Gegenteil: “Nuke to!“, Waffe ziehen
- Kamae te
- Grundhaltung einnehmen
- Hajime
- Anfangen
- Yame
- Aufhören
Außerdem hört man noch folgende Ausdrücke sehr oft:
- Onegai Shimasu
- sinngemäß etwa “Darf ich bitten?”, höfliche Bitte um Kendo-Unterweisung an Lehrer und Übungspartner
- (Domo) Arigato Gozaimashita
- formeller Dank an Lehrer und Mittrainierende am Ende einer Unterrichtseinheit
- Sumimasen
- “Entschuldigung”
Rund ums Training
Verschiedene wichtige Begriffe aus der eigentlichen Kendopraxis:
- Keiko
- Allgemein: Übung, Training
- Kakari-geiko
- Übung mit kontinuierlichen Angriffen
- Ji-geiko
- Freies Training
- Suburi
- Einzelübungen der Schlagtechnik in einer Vielzahl von Varianten
- Kirikaeshi
- Partnerübung mit Men-Schlägen
- Shiai
- Wettkampf
- Kata
- Schwertkampf-Formen mit dem Bokuto, siehe hier
- Kihon(-waza)
- Allgemein: Grundtechnik
- Waza
- Allgemein: Technik. Die angewandten Techniken (Oyo-waza) unterteilen sich weiter in zahlreiche Einzeltechniken von Angriffen (Shikake-waza) und Kontern (Oji-waza)
- Hidari / Migi
- links / rechts
- Katate
- einhändig
- Motodachi
- Trainingspartner, der in einer Übung als “Gegner” agiert. Gegenteil: Kakarite
- Shidachi
- Abwehrseite / “Schüler” in einer Kata. Gegenteil: Uchidachi, Angreiferseite oder “Lehrer”
- Kamae
- Kampfbereite Haltung. Im Shinai-Kendo spielen Chudan-no-gamae (mittlere Grundstellung) und Jodan-no-gamae (obere Grundstellung) eine Rolle, im Rahmen der Kata werden noch andere Kamae gelehrt
- Kiai
- Kampfschrei
- Ashi-sabaki
- Fußarbeit, darunter fällt der “Kendoschritt” Okuri-ashi, der Stampfschritt Fumi-ashi usw.
- Zanshin
- Zustand der Kampfbereitschaft, der auch nach dem Angriff aufrechterhalten wird
Der “Polizeilauf”
Eine Aufwärmübung, die auf die Polizei von Tokio (Keishicho) zurückgeht. Beim geordneten Laufen in der Gruppe wird eine Art Wechselgesang angestimmt:
Ruf | Antwort |
---|---|
1 – 1 – 1-2 | Sore! |
1 – 1 – 1-2 | Sore! |
Cho – Cho – Cho | Sore! |
1 | Sore! |
2 | Sore! |
3 | Sore! |
4 | Sore! |
1 | Hai! |
2 | Hai! |
3 | Hai! |
4 | Hai! |
1234 | 1234 |
1234 | 1234 |
(und wieder von vorn)
Zahlen
Bei sehr vielen Übungen wird laut auf japanisch gezählt:
- Ich(i) – Eins
- Ni – Zwei
- San – Drei
- Shi – Vier
- Go – Fünf
- Rok(u) – Sechs
- Shich(i) – Sieben
- Hach(i) – Acht
- Kyu – Neun
- Ju – Zehn